Wie auch bei uns Menschen steigen mit dem Alter auch die besonderen Ansprüche, besonders auf dem Teller. Das etwas langsamere Verdauungssystem benötigt nun leicht verdauliche Nahrung mit wenig Fett. Dabei sollte die Ernährung auch noch das Immunsystem unterstützen, das Körpergewicht halten, chronische Alters-Wehwehchen vorbeugen und die aufgebaute Muskulatur erhalten.
Der Rost macht erst die Münze wert
Johann Wolfgang von Goethe
Vitamine und Co.
Prävention ist alles: Um drohende Alterserkrankungen vorzubeugen ist ein intaktes Immunsystem das A und O. Da dies im Alter auch an seine Grenzen kommen kann, ist es um so wichtiger, es über die Ernährung zu stärken. Dies geht besonders gut mit Obst, Gemüse und Kräutern, denn natürlich sollte es sein. Der Vorteil der natürlichen Vitamine im Vergleich zu den synthetischen liegt klar auf der Hand oder auch im Napf: Sie besitzen nicht nur die Vitamine selbst, sondern auch deren Vorstufen und Enzyme. Damit unsere Hunde diese Nährstoffe optimal nutzen können, sollten sie nicht im Ganzen und noch roh verfüttert werden. Am Besten können unsere Hunde Obst, Gemüse oder auch Kräuter püriert oder leicht angegart verwerten. Kräuter bereichern den Speiseplan von unseren betagten Fellkindern erheblich, da diese nicht nur über eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen verfügen, sondern auch über natürliche Wirkstoffe, die bestimmte Altersleiden minimieren oder gar vorbeugen können.
Was sollte in den Senioren Napf und was besser nicht?
Unsere Hunde sind Allesfresser die sich überwiegend von Fleisch ernähren. Sie verfügen zwar über ein paar Enzyme zur Getreideverdauung, aber nicht in Unmengen; somit belastet Getreide eher das Verdauungssystem und kann zu verschiedensten Problemen führen z.B. Blähungen. Weiterhin stehen Kohlenhydrate immer noch stark unter dem Verdacht, Entzündungen und Tumorzellen zu „füttern“. Da sich im Alter die Stoffwechsel- und auch die Verdauungsvorgänge stark verlangsamen, sollte das System nicht noch mit schwer verdaulichem Futter belastet werden. Noch dazu legen Hunde Ihre Eiweißreserven in den Muskeln ab, um für den Notfall (Hungersnot, schwere Krankheit, etc.) gewappnet zu sein.
Mit dem verlangsamten Stoffwechsel lagern sich auch nicht mehr so viele Reserven ein, zudem beginnt mit dem abnehmendem Bewegungsdrang unserer Wauzis auch der Muskelabbau. Dies kann schwerwiegende Folgen für den Bewegungsapparat haben, da dieser ja von den Muskeln gestützt wird.
Apropopo Napf, gerade Hunde mit Arthritis, Muskel- und Gelenkproblemen sind über eine eine erhöhte Fressposition dankbar. Besonders auch die großen Rassen sollten einen Napf in angemessener Höhe haben.
Was gehört nun rein in den Senioren Napf?
Hochwertiges, leichtverdauliches, mageres Fleisch in ausreichender Menge und püriertes Obst oder Gemüse (am Besten saisonal und regional), gesunde Kräuter und natürliche Zusätze (z.B. Grünlippmuschel, Eierschalenpulver) und ein gutes Öl, um auch fettlösliche Vitamine aufnehmen zu können. Die im Öl gelösten Vitamine wirken sich ebenfalls positiv auf den Organismus aus (z.B. Lachsöl unterstützt Haut und Haar).
„Wer rastet, der rostet“ – Wieviel Bewegung braucht ein Senior Hund?
Das hängt von jedem Tier ganz individuell ab. Ältere Hunde leiden öfter unter Gelenk- und Herzproblemen, deshalb sollten die Spaziergänge ganz individuell auf jedes Tier einzeln abgestimmt werden. Oft macht es Sinn mehrere kleine Runden auf gut befestigten Wegen zu gehen als eine einzige lange Gassirunde.
Im Sommer ist es ratsam die kühleren Morgen- und Abendstunden zu nutzen und die restliche Zeit des Tages zum Erholen nutzen.
Im Winter hingegen ist es genau umgedreht – da sind die Mittagsstunden am Schönsten, denn dann sind meist die Wege schon geräumt und es besteht die Möglichkeit, ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen. Bei nasskaltem Wetter ist es für die Senioren besser wenn sie ein Mäntelchen tragen, da die Wärmeregulierung nicht mehr so gut funktioniert. Sie kühlen somit schneller aus und frieren, noch dazu schmerzen die Gelenke bei diesem ungemütlichem Wetter umso mehr.
Die Sinnesorgane sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Das Seh- und Hörvermögen lässt mehr oder weniger nach, deshalb lieber angeleint Gassi gehen, um nicht unnötig in Gefahr zu geraten. Regelmäßige Pfotenpflege ist auch sehr wichtig, denn die Ballen können leicht rissig werden. Dagegen gibt es im Fachhandel spezielle Pflegemittel. Ebenso werden die Krallen im Alter nicht mehr so gut abgelaufen, bedingt durch nachlassenden Bewegungsdrang und auch ggf. Gelenkschmerzen. Zu lange Krallen können dann beim Laufen zu weiteren Schmerzen führen.
Da bei ältere Hunden, wie auch bei Menschen, es witterungsbedingt zu leichten bis starken Gelenk- und Muskelschmerzen kommen kann, die wiederum den Bewegungsdrang und die Beweglichkeit stark einschränken, ist es wichtig einen guten Schlafplatz für die Fellnasen zu schaffen. Wichtig hier wäre ein flacher Einstieg und eine Bettchen aus Memofoam; dieser passt sich den Konturen des Hundes an und sorgt für angenehme Träume. Manche sturen Fellkinder nehmen jedoch erst dann diese gesunden Bettchen an, wenn es gar nicht mehr anders geht – wie unser Shiba Rüde Banshu. Jetzt liebt er es, er merkt, dass es ihm gut tut.
Gut unterstützen kann auch hochwertiges Öl, das liefert zusätzliche Energie und wirkt sich positiv auf den Organismus aus.
Ein Punkt, den man bei Hunden auf keinen Fall vergessen sollte, ist die geistige Fitness. So fand die Universität Davis in Kalinfornien in zwei Studien (1997 und 2001) heraus, dass bei Hunden mit zunehmenden Alter das Risiko an einer kognitiven Dysfunktion (eine Art Vergessen, ähnlich wie bei uns Menschen die Demenz) zu erkranken deutlich steigt. So zeigten in den Studien Hunde im Alter von 11-12 Jahren zu mind. 28-45% und Hunde zwischen 15-16 Jahren sogar schon zu 68-86% erste Anzeichen einer kognitiven Dysfunktion.